Ein Hormon, das dick macht ...
Cortisol zählt zu den Corticosteroiden bzw. Steroidhormonen und wird in der Nebennierenrinde synthetisiert. Es wird in Stresssituationen in höheren Dosen produziert, deswegen nennt man es auch das Stresshormon. Es wirkt so, dass es den Blutdruck und Blutzucker erhöht und entzündungshemmend wirkt (immunsuppressive Wirkung).
Es wird bei verschiedenen Ereignissen und Umständen produziert, wie zum Beispiel Wachheit, Morgen, sportliche Aktivität und akuter Stress (Kampf oder Flucht Reaktion). Langanhaltende Wirkungen von Cortisol spielen eine große Rolle bei der Erhaltung von Homöostase, also dem Zustand des Organismus, in welchen die physiologischen Prozesse optimal sind.
Schauen wir uns an, wie die Wirkungen von Cortisol bei normalen werten aussehen. Cortisol hilft bei der Regulierung von Blutdruck und Blutzucker und spielt eine Rolle in Bezug auf den Herzmuskel. In kleinen Dosen kann dieses Hormon das Gedächtnis und Immunsystem ausbessern und verringert Schmerzempfindlichkeit.
Und wo liegt dann die »Gefahr« beim Cortisol, wenn es aber solche positiven Auswirkungen hat?
Das Problem liegt in der modernen Kultur und dem schnellen Lebenstempo, weil viele von uns ständig unter Stress leiden. In der Vergangenheit ist Cortisol nur in Gefahrsituationen freigesetzt worden, weil es auf diese Weise den Menschen das Überleben versichern konnte. Heutzutage ist man ständig unter Stress und deswegen ist das Niveau von Cortisol ständig erhöht.
Die Folgen von chronischem Stress sind: Müdigkeit, Kopfschmerzen, Irritation, Blähungen oder Durchfall, Gewichtszunahme, erhöhter Blutdruck, niedriger Libido, Probleme mit Ovulation, schlechtere Regeneration nach einer sportlichen Aktivität, schlechter Schlaff usw.
Wie wirkt Cortisol?
Als die Nebenniere Cortisol in den Blutkreislauf freisetzt, löst das Hormon die Freisetzung von Glukose aus. Das bedeutet für die Muskeln eine sofortige Energiequelle. Als Folge wird die Produktion von Insulin gehemmt. Glukose wird so nicht gespeichert, sondern verbraucht. Cortisol verengt die Arterien und Epinephrin bzw. Adrenalin, ein anderes Hormon, erhöht den Herzschlag. Wenn diese zwei Hormone zusammenwirken und das Herz schneller klopft, wird der Körper auf eine schnelle Reaktion vorbereitet um sich vor einer potenziellen Gefahr retten zu können.
Warum ist zu viel Cortisol nicht gut?
Wenn alles, was in unserem Leben passiert sehr stressig ist und wenn sich immer alles zu "schnell dreht", kann der Körper ständig Cortisol produzieren, was mehrere negativen Effekte hat:
Übergewicht
Cortisol verursacht die Freisetzung von Glukose, schickt aber auf ein Signal für den Hunger in das Gehirn. Die Studien zeigten eine direkte Verbindung zwischen dem Cortisol Niveau und der Kalorienaufnahme bei den Frauen. Die falschen Hungersignale können dazu führen, dass man ein Verlangen nach hochkalorischer Nahrung bekommt. Es kann zu Überessen kommen und damit auch zu Gewichtszunahme. Die unverbrauchte Glukose im Blut wird dann als Körperfett gelagert.
Unterdrückung des Immunsystems
Was die eigentlich positive Entzündungshemmende Wirkung von Cortisol betrifft, kann diese schnell nicht mehr so positiv sein, wenn das zu lange dauert. Die erhöhten Werte können auf jeden Fall immunsupressiv wirken. So kann man anfälliger für Erkältungen und ansteckende Krankheiten werden. Auch das Risiko für Krebserkrankungen und Autoimmunkrankheiten erhöht sich. Es können sich Allergien auf verschiedene Nahrung entwickeln.
Verdauungsprobleme
Wenn der Körper auf Drohungen reagiert, schaltet er die weniger kritischen Körperfunktionen, wie Verdauung aus. Wen das Stressniveau konstant ist, kann der Verdauungstrakt die Nahrung nicht gut verdauen und absorbieren.
Herzerkrankungen
Arteriosklerose und hoher Blutdruck können zu Verletzungen von Blutadern führen und Plaques in den Arterien verursachen. Möglichkeiten für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt vergrößern sich.
Man muss sich des eignen Stressniveaus bewusst sein und zu Maßnahmen greifen es unter Kontrolle bringen. Einfache Sachen, wie genügend Schlaff, sportliche Aktivität, Atemtechniken und Organisierung von Freizeitaktivitäten ist ein guter Start.
Autor: Nejc Pongrac